13. Juni 2004
118. Todestag SM. König Ludwig II.

Das „alte“ Europa braucht neben Verfassung, Fahne, Hymne, auch eine über den politischen Institutionen schwebende, persönliche Identifikationsfigur. Niemand wäre dafür besser geeignet als König Ludwig II. Deshalb fordern die Guglmänner SM. König Ludwig II., am Vorabend der Europawahl Bundeskanzler Schröder und Europaminister Bocklet auf, den bekanntesten Monarchen Europas - der seine antinationalistische Gesinnung mit dem Leben bezahlen mußte - zur 1. Integrationsfigur Europas vorzuschlagen.

König Ludwig II. – King of Europe!

König Ludwig II. war der erste Monarch der visionär europäisch dachte und den unseligen preußendeutschen Nationalismus Bismarcks vehement ablehnte. Er löste einen unvorstellbaren diplomatischen Eklat aus, indem er aus Protest gegen die Demütigung Frankreichs der Reichsgründung und Kaiserproklamation im Spiegelsaal von Versailles fernblieb – er ahnte wohl, welch eine Lawine von unvorstellbarem Leid hier losgetreten würde. Bismarck hatte ihn zuvor gezwungen, seinem Onkel Wilhelm per Brief die Kaiserkrone anzutragen. Gegen seinen Willen mußte er dem zustimmen – zutiefst verabscheute er Nationalismus, Kaiser und Reich! Deshalb wurde er exakt heute am Tage der Europawahl vor 118 Jahren von Scharfschützen des preußischen Geheimdienstes kaltblütig ermordet und so zum 1. Märtyrer des geeinten Europas. Dieser Mord wird bis heute vertuscht – wie anders ließe sich sonst erklären, daß sich die offiziellen Stellen bis heute weigern, den Sarkophag öffnen zu lassen!

Rittmeister a. D. Paul v. Haufingen überliefert uns die Wahlempfehlung des Königs aus dem Jahre 1886:
„Ich kenne in meinem Lande nur eine Partei, jene der wahrhaft edlen Menschen, die durch reine Gesinnung, nützliche Thätigkeit, durch ihr Wissen dem Gemeinwohle dienen, seien es nun schlichte Arbeiter, Bürger, Bauern, Gelehrte, Journalisten, pflichttreue Beamte, die gleich mir dem Volke gewissenhaft dienen, Offiziere, die meinen Soldaten Freund wie Führer sind, würdige Priester aller Confesssionen, die als wahre Seelenärzte gelten, oder gerechte Richter, Lehrer meines Volkes, oder Adelige, die mit dem Adel des Titels auch den der Seele verbinden und in allem Guten voranleuchten, diese alle – und nur diese sind von meiner Partei“!         Ludwig II.

Die Guglmänner fordern, das Portrait König Ludwigs II. in die Europafahne aufzunehmen, und zwar als „wundertätiges“ Bild. Betrachtet man dieses Bild ca. 30 sek. lang und blickt daraufhin rasch auf eine weiße Wand, so erscheint einem dort SM. König Ludwig II. im Kranz der europäischen Sterne. Eine direktere Identifikation mit dem humanistischen Geist des alten Europa gibt es nicht. Diese Fahne würde alle anderen Flaggen dieser Welt an positivem Symbolgehalt um Lichtjahre übertreffen.

Selbst Bundeskanzler Schröder müßte davon beeindruckt sein, obschon er noch am 22. 1. 03 vor den französischen und deutschen Parlamentariern in Versailles fälschlich behauptet hatte: „...doch jener Ludwig vollendete die Tragödie: Sein einziger Auftritt im wirklichen Versailles war als bewußte Demütigung Frankreichs inszeniert. Ausgerechnet hier im Spiegelsaal von Versailles trug er Wilhelm I. die Kaiserkrone an“ ...und sich dadurch der Peinlichkeit aussetzte, als deutscher Bundeskanzler sich von den Bayerischen Königstreuen geschichtlichen Nachhilfeunterricht erteilen lassen zu müssen.

Bild Europafahne mit Ludwigportrait